Ist Seilspringen schlecht für die Knie?

Grundsätzlich lautet die Antwort; NEIN, Seilspringen ist nicht per se schlecht für die Knie. Objektiv betrachtet müsste die Antwort allerdings lauten, "Es kommt darauf an", wie bei jeder anderen Sportart auch.

Seilspringen kann sowohl ein sehr gelenkschonender Sport sein, als auch hochintensiver Leistungssport mit starker Belastung für Gelenke, Bänder, Sehnen und Muskeln. Ob Seilspringen schlecht für deine Knie ist oder nicht, entscheiden die folgenden Faktoren:

- Auf welchem Untergrund springst du?
- Wie gut ist deine Technik?
- Welche Art von Tricks machst du?
- Wie lang ist dein Springseil?
- Wie schwer bist du?
- Welche sportliche Grundlage hast du?
- Absolvierst du zusätzliches Krafttraining?

Der Hauptgrund für Knieschmerzen bei Anfängern liegt in sehr mangelhafter Technik, oft viel zu langen Springseilen und einem extrem hohen Pensum. Ihr solltet von Anfang an darauf achten, eure Technik zu perfektionieren. Euer Springseil ist im Durchschnitt weniger als 1 cm Dick, es ist nicht notwendig 10 cm hoch zu springen, für einen einzelnen Durchschlag. springt flach und leichtfüssig auf den Fußballen. Landungen auf den Hacken sorgen für ungedämpfte Schläge auf die Sprunggelenke, Knie und Hüftgelenke und sollten unbedingt vermieden werden. Tipps zu richtigen Technik bekommst du hier.

Während geübte Springer durchaus auch ohne Matte, sehr lange auf hartem Untergrund springen können, ohne Probleme zu bekommen, sollten Anfänger das Pensum hier zunächst gering halten. Der Körper muss sich der neuen Belastung erst anpassen. Mittelfristig kann Seilspringen sogar dazu beitragen die Knochendichte zu erhöhen, und die Gelenke der unteren Körperhälfte zu stabilisieren, aber nur wenn ihr sie vorher nicht schon schädigt. Steuert also die Belastung klug und wählt ggf weichere Untergründe wie Kunstrasen, Hallenböden, Gummiböden, Tartan oder Filz.

Was hat die Länge des Springseils mit Knieschmerzen zu tun? Ein zu langes Seil führt unmittelbar zu schlechter Technik. Ein solches Springseil hat sehr viel Kontaktfläche mit dem Boden, oft weit vor euren Füßen. Von dort springt das Seil höher zurück als es müsste, weshalb ihr automatisch höher springen müsst um durch zu kommen. Stellt euer Seil also richtig ein. Wie erfahrt ihr hier.

Menschen mit einer guten sportlichen Grundlage, die regelmäßig Krafttraining absolvieren, haben meist weniger Probleme, wenn sie mit dem Seilspringen beginnen. Das liegt natürlich daran, dass diese Menschen meist über eine solide Muskulatur um die Gelenke verfügen, die diese schützen und unterstützen. Generell ersetzt Seilspringen kein Krafttraining. Um langfristig fit zu bleiben sind 2-3 Mal Krafttraining (Mit eigenem Körpergewicht oder Gewichten) in der Woche unerlässlich. 

Je schwerer du bist, desto mehr Kräfte wirken beim Seilspringen auf deine Gelenke. Das muss nicht heißen, dass schwere Menschen nicht Seilspringen sollten, aber sie müssen unbedingt noch mehr auf Technik und Belastungssteuerung achten. Lasst euch aber nicht abhalten,  unser Head Coach Fabian springt mit 100kg Körpergewicht täglich bis zu 3 Stunden, ohne Probleme (nach jahrelangem Training).